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Irgendwas sei mit dieser Mannschaft passiert, mutmaßte Lothar Matthäus vor nicht allzu langer Zeit und meinte damit die deutsche Nationalmannschaft. Irgendwas, so muss es nach einem wunderlichen Jahr festgehalten werden, ist auch mit der Mannschaft von Borussia Dortmund passiert. Und zwar einmal zu Beginn des Jahres und ein zweites Mal in der Mitte. Schon vor 12 Monaten, als der BVB mit einem 2:4 in Gladbach in die Winterpause ging, schien der Klub die Kartenmischfunktion des Jahreswechsels genutzt zu haben. Und ließ einer vermurksten Hinrunde eine famose Rückrunde folgen. Am Ende sprang beinahe noch die Meisterschale heraus. Vielleicht ist das zweite „Irgendwas“ auf eben diesen traumatischen 27. Mai zu datieren, als sie doch noch vergeigt wurde. Euch wird es da aber ähnlich wie uns gehen: Es macht müde über die Dortmunder Lage zu spekulieren, die immer gleichen Fragen zu stellen ohne Antworten zu kennen; ob Edin Terzić eventuell doch nicht so ein doller Trainer ist, Sebastian Kehl kein geeigneter Zorc-Nachfolger, Aki Watzke nicht lieber einzig auf dem DFL-Parkett tanzen sollte und was zur Hölle eigentlich Matthias Sammer in der ganzen Mischpoke zu melden hat.
Das beste, weil ein in sich geschlossenes Bild hat der BVB zuletzt nur noch in der Champions League abgegeben. Seit gestern steht fest, wie es im Achtelfinale weitergeht. Mit der PSV Eindhoven treffen Terzićs Spieler auf das formstärkste Team Europas. Die Niederländer, trainiert von Peter Bosz, haben in der Liga eine makellose Bilanz und alle 16 Spiele gewonnen, in der Königsklasse stachen sie immerhin Sevilla und Lens aus. Am 14. Februar kommt es zum Hinspiel im Philips Stadion. Spätestens dann sollte der BVB dieses ominöse „Irgendwas“ aus den Knochen geschüttelt und im besten Fall zum Neustart angesetzt haben. Das heutige Spiel gegen Mainz 05 kann da fast nach einem Kreisschließungsmuster dienen, um dieses aus Dortmunder Sicht letztlich ziemlich vermurkste Jahr abzuhaken.
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Der Fußball, mein Leben und ich
Häufig, wenn wir Interviews mit aktuellen Persönlichkeiten aus dem Sport führen, ist das, als würden wir uns in einer endlosen Schleife befinden. Wir fragen Spieler an, entweder über ihre Berater oder den Verein, bekommen ewig lang keine Antwort, müssen zwei Mal nachhaken, Tage vergehen, machmal Wochen, und dann kommt entweder eine Absage, oder es wird uns ein Mini-Zeitfenster gewährt, denn „er [hier x‑beliebigen Ergänzungsspieler des VfL Wolfsburg einfügen] hat wahnsinnig viel um die Ohren momentan.“ Haben wir uns aber doch mal einen kurzen Gesprächstermin erkämpft und daraus ein Interview gebastelt, schicken wir es Berater oder Verein zur Abnahme. Dieser Autorisierungsprozess ist manchmal echte Verhandlungssache. Alles, was in irgendeiner Form aneckt, soll herausgestrichen werden, überall, wo der Spieler mal frei von der Leber gesprochen hat, muss abgeschwächt werden. Wir können es uns auf die Fahne schreiben, dass wir es trotzdem meist schaffen, überaus vorzeigbare Interviews zu produzieren. Sie könnten aber noch so viel besser sein, wenn es immer so laufen würde, wie in unserer Rubrik „Fußball, mein Leben und ich“, in der wir ehemalige Spieler sprechen. Sie müssen sich nicht mehr sonderlich zurückhalten, scheißen sich nicht ein vor negativer Presse und haben in der Regel einfach Lust, zu erzählen. Vor einigen Jahren führten wir mit Jupp Kapellmann ein Gespräch für diese Rubrik. Heute feiert er 74. Geburtstag. Grund genug, das wirklich tolle Interview, das Kollege Ahrens mit Kapellmann geführt hat, mal wieder herauszurödeln.
Danke, Mama!
Es geht auf die besinnlichen Tage zu. Zeit also, mal einen Anflug von Dankbarkeit zuzulassen. Zum Beispiel dafür, dass irgendwann mal ein Erwachsener auf die Idee gekommen ist, dich mit zum Fußball zu nehmen. Was viele allerdings nicht wissen, weil es irgendwie gegen das Gesetz zu gehen scheint und all die kuttigen Fanschals, die es vor dem Stadion zu ersteigern gibt, Lügen straft, muss es gar nicht zwangsläufig der Vater gewesen sein, der mit dem Knaben an der Hand ins Stadion pilgerte. Glaubt ihr nicht? Wir haben Fans gefunden, die von ihren Müttern, Tanten und Omas zum ersten Mal ins Stadion mitgenommen wurden. Herausgekommen sind ziemlich rührende Geschichten. Und fast so schöne Bilder, wie Mutter und Sohn, die in Duisburg mal von einer Kamera eingefangen wurden.

Das steht heute an
Liebe Investoren, spitzt die Bleistifte, schmiert den Auktionator und dann lasset die Auktionshäuser brennen: Heute Abend trifft Hoffenheim auf Darmstadt! Parallel empfängt der BVB die Mainzer zur Traumabewältigung. Mein Stichwort.
Wir hören uns morgen wieder!
Max Nölke
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